„Das Potenzial des Teams ist riesig!“
Du bist seit knapp zwei Monaten bei uns im Verein und hast bereits einige intensive Trainingswochen und Testspiele hinter dich gebracht. Konntest du dich bereits vollends in die Mannschaft integrieren und wie nimmst du die Stimmung im Team wahr?
Nicho „Was die Vereinskultur betrifft, muss ich ganz ehrlich sagen: der absolute Wahnsinn. Ich wurde mit mehr als offenen Armen empfangen und finde, dass die Jungs ein total sympathisches Team bilden. Es fühlt sich tatsächlich schon so an, als wäre ich seit Ewigkeiten dabei. Man merkt, dass sich die Leute in unserer Mannschaft auch abseits des Basketballfelds hervorragend verstehen und das färbt auch auf mich ab [lacht]. Mir hat es auch schon immer Spaß gemacht, mich in neue Gruppen einzufügen – ich bin hier maximal happy und freue mich, ein Teil dieses Teams und dieses Vereins zu sein.“
Wo wir schon beim Thema „Vereinskultur“ sind: Du warst in deiner Jugend bereits beim Werdener Turnerbund sowie ETB Schwarz-Weiß Essen aktiv und läufst jetzt für die DJK Vierlinden auf. Wie ist dein erster Eindruck von unserem Verein und was zeichnet für dich generell eine gute Vereinskultur aus?
Nicho „Da wir im Rahmen unserer Saisonvorbereitung auch Laufeinheiten absolviert haben, konnte ich das Vereinsleben am DJK-Platz bereits kennenlernen. Ich glaube, dass hier eine sehr offene und freundliche Willkommenskultur vorherrscht. Auch im direkten Quervergleich zu meinen früheren Vereinen habe ich den Eindruck, dass bei der DJK Vierlinden der Spaß am Sport in Kombination mit Freundschaft wesentlich stärker ist. Aber gleichzeitig ist auch der sportliche Ehrgeiz ausgeprägt – egal, ob beim Basketball oder Fußball. Und das gefällt mir sehr gut, da es in anderen Sportvereinen sonst sehr stark in die Richtungen „Just for fun“ oder „sportlicher Erfolg über alles“ abdriftet. Hier scheint es ein gesundes Mittelmaß zu geben. Und genau das zeichnet eine gute Vereinskultur für mich aus: Man spielt zusammen und steht auch zusammen für etwas ein, das über den Erfolg des Einzelnen hinausgeht.“
Kommen wir zurück zu unserem Basketballballteam: Welche Rolle siehst du für dich in der Mannschaft?
Nicho „Ich bin da schon selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich in dem Team der DJK eine tragende Rolle für mich sehe. Und zwar als Allrounder, der der Mannschaft in vielen Facetten weiterhilft. Meine Rolle in der Defensive ist die des Kommunikators, wo ich durch mein Spielverständnis schnell Räume und Winkel erkenne und meine Mitspieler entsprechend dirigieren kann. Gleichzeitig zeige ich aber auch selbst immer 100 Prozent Einsatz am eigenen Korb und spiele eine aktive Help-Defense. Durch meine sehr gute Basketballausbildung kann ich dem Team in der Offensive einen Mehrwert bieten, das es so vorher noch nicht hatte. Als Spielgestalter auf dem Highpost liebe ich es, den Ball zu verteilen. Genauso kann ich aber auch den Korb attackieren oder einen Mitteldistanzwurf einnetzen. Ich will mich einfach voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen und dabei helfen, dass wir insgesamt schwerer auszurechnen sind für die Gegner.“
Unser Team stellte in den vergangenen Jahren stets eine der besten Defensiven der gesamten Liga. Im Angriff drückt jedoch zuweilen noch der Schuh. Gemessen an deinen ersten Eindrücken: Wie kannst du dem Team dabei helfen, eine bessere Offensivmannschaft zu werden?
Nicho „Ich habe gemerkt, dass ich als Spielertyp sehr gut ins Team reinpasse, weil meine Fähigkeiten im Angriff sich gut mit den Stärken der anderen Jungs ergänzen. Ich bin sehr passwillig und kann unsere Scorer durch gezielte Pässe in gute Abschlusssituationen bringen. Ich habe einen ziemlich sicheren Mitteldistanzwurf und kann für mich und meine Teamkollgen gute Wurfgelegenheiten kreieren. Wenn wir es schaffen, unsere Halbfeldoffensive besser zu strukturieren, sollten wir auch einen deutlich höheren Punkteschnitt auf die Anzeigetafel bringen.“
Zum Schluss noch ein paar kürzere Fragen, Nicho. Was ist auf dem Basketballcourt dein „Go-to-Move“?
Nicho „Mein Mitteldistanzwurf.“
Und was ist dein „Go-to-Move“ abseits des Feldes?
Nicho „Immer einen Lacher im Gepäck zu haben.“
Was ist die größte Lücke in deinem Spiel?
Nicho „Ich muss zuweilen noch aggressiver den eigenen Korbabschluss suchen, mehr Körperkontakt forcieren und meine Physis besser ausspielen.“
Und abseits des Feldes?
Nicho „Ich habe wohl noch zu selten Bier im Kofferraum für das Team [lacht].“
Was sind deine Ziele für diese Saison?
Nicho „So wie ich bislang die einzelnen Spieler und das Team im Allgemeinen wahrnehme, würde ich definitiv sagen, dass wir um die Meisterschaft und den Bezirksligaaufstieg mitspielen können. Das muss unser Anspruch sein. Wir haben eine talentierte Truppe und wenn wir mehr Struktur und Zug in unser Spiel bekommen, ist das Potenzial echt groß. Vom Level her kann man ein Bezirksliga-Team sein.“
Da du schon vom Bezirksligaaufstieg gesprochen hast: Was glaubst du, wie lange es für unsere Fußballer gedauert hat, bis man den Sprung von der Kreisliga in die Bezirksliga geschafft hat?
Nicho „Puh, was Fußball betrifft, bin ich leider ein sehr untypischer Alman: Da habe ich nämlich 0 Ahnung von [lacht]. Keine Ahnung, vielleicht neun Jahre?“
Nicht ganz: Die Fußballer feierten 2013 den Meistertitel in der Kreisliga – das erste Mal nach 85 Jahren.
Nicho „Oh, dann hoffe ich, dass das bei uns etwas schneller geht. Ich bezweifle, dass die Knochen bei einigen Jungs noch so lange halten werden [lacht].“
Das Gespräch führte Sebastian Bergmann